Bedarfsplan für Kindertageseinrichtungen der Stadt Neu-Isenburg 2019/2020
Wir stellen hier zum vereinfachten Finden, den aktuellen Bedarfsplan für Kitas in Neu-Isenburg (für die Jahre 2019 und 2020) hier zur Verfügung.
Bedarfsplan für Kindertageseinrichtungen der Stadt Neu-Isenburg 2019/2020
Der Plan wurde durch den zuständigen Fachbereich 51 erstellt und ist öffentlich abrufbar über das Ratsinformationssystem der Stadt Neu-Isenburg als Drucksache 18/1547.
Auf Seite 10 kommt der Fachbereich zu folgendem Schluss:
„Im U3-Bereich besteht stadtweit ein zusätzlicher Bedarf an 134 Plätzen. Davon entfallen auf die Stadtteile
• Kernstadt 100 Plätze
• Gravenbruch 23 Plätze
• Zeppelinheim 11 Plätze (diese werden durch die ab 01.09.2019 neue U3-Gruppe gedeckt werden können)“
134 Plätze U3 Betreuung entspricht einem Platzbedarf von circa 11-12 U3 Gruppen im gesamten Stadtgebiet!
Wir geben zu Bedenken, dieser Bedarfsplan ist bereits vor einigen Monaten erstellt worden und gerade die Angaben zu freien Betreuungsplätzen entsprechen sehr wahrscheinlich nicht mehr der Realität. Hingegen die Angaben zu den notwendigen zusätzlichen Plätzen dürften nach wie vor real sein, da bislang keine weiteren Kitas gebaut wurden.
„Im Bereich der Kinder von 3-6 Jahren ist die Versorgungsquote von 100% aller Voraussicht nach für die folgenden 2 Jahre stadtweit betrachtet ohne weitere Baumaßnahmen möglich. Ab dem Kindergartenjahr 2020/2021 sinkt die Versorgungsquote unter 100% und es ist davon auszugehen, dass neue Plätze geschaffen werden müssen. Der von Familien gemeldete Bedarf an Übermittagplätzen hat, auch durch die umgesetzte Beitragsfreistellung von 6 Stunden für Kinder von 3-6 Jahren, zugenommen. Die Möglichkeit des Ausbaus der Übermittag- und Ganztagsplätze muss daher bei allen Platzerweiterungen durch die Schaffung von ausreichend großen Küchen- und Speiseräumen mit eingeplant werden. Im Bereich der Kinder unter 3 Jahren liegt die Bedarfsquote 2018/2019 wie im vorausgegangenen Jahr bei ca. 53%. Der zusätzliche Bedarf liegt bei 134 Plätzen (12 Plätze werden am 01.09.2019 in Zeppelinheim geschaffen). Diese hohe Nachfrage und die steigende Anzahl der Kinder in den nächsten 3 Jahren erfordern einen Ausbau in dieser Altersklasse. Dieser Ausbau sollte auf 2 Standbeinen erfolgen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Eltern und Kindern gerecht zu werden und zeitnah genügend Betreuungskapazitäten schaffen zu können. Die erste Möglichkeit findet sich im institutionalisierten Rahmen der Kindertagesstätten und die zweite im Rahmen der Kindertagespflege wieder. Eine Handlungshilfe zum Ausbau der U3-Plätze unter Berücksichtigung der beiden Betreuungsmodelle und deren finanzielle Auswirkungen ist in der Anlage zum Bedarfsplan zu finden. Im Kindergartenjahr 2018/2019 umgesetzte oder bereits in Umsetzung befindliche Maßnahmen zum Ausbau weiterer U3-Gruppen:
- Kita Zeppelinheim
Durch die Anmietung von Räumlichkeiten der katholischen Kirche wurde die Möglichkeit geschaffen eine U6-Gruppe auszulagern und stattdessen eine zweite U3-Gruppe in der Kita aufzubauen. Die Gruppe in der Dependance „Fuchsbau“ hat nach der nötigen Personalfindung zum 01.04.2019 den Betrieb aufgenommen. Der Umbau der Kita für die neue U3-Gruppe soll planmäßig zum 01.09.2019 umgesetzt werden. Das benötigte Personal konnte bereits akquiriert werden. Es werden zusätzlich 12 U3-Plätze geschaffen.
- Kita Birkengewann (Plätze insgesamt: neu geschaffene Plätze 1 U6-Gruppen plus 2 U3-
Gruppen => Einzug am 03.05.2019) Es wurden zusätzlich insgesamt 25 U6-Plätze und 24 U3-Plätze geschaffen.“
Weitere Neubauten ? – Fehlanzeige!
Wir haben im Rahmen der Haushaltberatungen zum Doppelhaushalt 2020/2021 keine Haushaltmittel für Planung- oder Baukosten für Kitas vorgefunden, außer der geplanten Kita in Gravenbruch. Obwohl der Fachbereich der Stadt Neu-Isenburg zu folgenden Maßnahmen geraten hat bzw. deren Ausführung empfohlen hat (Bedarfsplan Kitas ab Seite 25).
Mögliche Standorte für den Ausbau von weiteren U3-Gruppen (laut dem Vorschlag Fachbereich 51):
Obergeschoss Kinder- und Familienzentrum Kurt-Schuhmacher-Straße (neu zu schaffende Plätze: 1 U3-Gruppe mit 12 Plätzen) – diese Räume werden derzeit von Känguruh e.V. für eine Spielgruppe genutzt, Kinder von 18 Monaten bis 3 Jahren können hier 4,5 Stunden an 2 oder 3 Tagen wöchentlich betreut werden. Es müssten für dieses Vormittagsangebot Ausweichräumlichkeiten gefunden werden, evtl. durch eine Aufstockung der Kita oder der Aufstellung von Containermodulen auf dem Gelände der Kita Friedrich-List-Straße (Da der Verein mit dem Bezug der Kita Birkengewann in das bestehende Gebäude umzieht, wären dann alle Angebote des Trägers unter einem Dach vereint.)
Kinder- und Familienzentrum Gartenstraße – Möglichkeit der Aufstellung von 3 Containermodulen auf dem Außengelände für U6-Bereiche und dadurch Nutzung der freiwerdenden Räume für eine weitere U3-Gruppe (möglich wäre stattdessen auch eine U6-Gruppe)
Kita Heilig Kreuz – Neubau eventuell auf einem gegenüberliegenden Grundstück möglich, das die Kirchengemeinde zur Verfügung stellen würde.
Kaleidoskop, Zeppelinstr.10 – Erweiterung um eine U3-Gruppe durch Anbau möglich
Stadtquartier-Süd – Größerer Bau der Kita Stadtquartier Süd; statt der für das Baugebiet geplanten 5 Gruppen, Schaffung von 2 zusätzlichen U3-Gruppen (24 Plätze) zur Deckung des stadtweiten Bedarfs (7-gruppige Einrichtung) (hier konnte das Bundesmonopolgebäude für Branntwein von der GeWoBau erworben und erste Planungsentwürfe für eine 7-gruppige Kita entwickelt werden).
Und nun?
„Uns stellt sich hier vor allem die Frage, warum wird von Seiten der Stadt Neu-Isenburg und der Regierungskoalition in der Stadtverordnetenversammlung nicht reagiert? Sofortmaßnahmen drängen sich auf. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anbietern für Interimsgebäude in Modulbauweise (andere Schulträger nutzen dies bereits intensiv bei Kapazitätsengpässen) die auch bedarfsgerechte und ansehnliche Gebäude in kurzer Zeit liefern können. Der ehemalige Schulhof hinter der alten Goetheschule, bietet sich geradezu an für eine Interimslösung.“ skizziert Florian Obst, Vorsitzender der SPD Neu-Isenburg, einige Möglichkeiten.
(Das Gebäude der alten Goetheschule wird z.Zt. übrigens durch die Stadt Neu-Isenburg genutzt und einigen Vereinen zur Nutzung überlassen)
„Auch stehen leere Gewerbeflächen in Innenstadtlage zur Verfügung. Diese könnten (ähnlich wie in Großstädten bereits üblich) auf eine Nutzung als Mini-Kita oder Krabbelstube geprüft werden. Bei Eignung, könnten dort kurzfristig Räumlichkeiten (z.B. in der Fußgängerzone) für den Zweck der Kinderbetreuung entstehen.“ so Florian Obst weiter.
Von Seiten der SPD Neu-Isenburg werden wir über das Thema weiter informieren. Zudem werden wir geeignete parlamentarische Mittel in Erwägung ziehen, um den genannten Problemen in angemessener Art und Weise entgegen zu treten.
Gerne bieten wir interessierten Eltern oder Familienangehörigen an, mit uns in Kontakt zu treten, Probleme zu schildern oder Lösungsvorschläge an uns heran zu tragen.
Sie erreichen uns unter folgender E-Mail Adresse:
florian.obst@nullspd-neu-isenburg.eu
Die Berichterstattung zu diesem Thema finden Sie auf den Seiten der Offenbach Post. Hier