Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Christoph Degen, hat in der heutigen Zweiten Lesung des „Gesetzes zur Förderung der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur und zur Änderung des Gesetzes zur Neugliederung der staatlichen Schulaufsicht“ die Landesregierung für ihr Vorgehen hinsichtlich der Verlagerung der Lehrkräfteakademie kritisiert.
Degen sagte am Mittwoch. „Wir stimmen heute nur dem Umsetzungsgesetz zum Digitalpakt zu, erteilen aber der in dem Gesetzentwurf ebenfalls enthaltenen Verlagerung der Lehrkräfteakademie eine klare Absage. Die Überlegungen, den zentralen Sitz der Hessischen Lehrkräfteakademie nahe des Frankfurter Hauptbahnhofs in eine andere Region des Landes zu verlegen, spart vielleicht Mietkosten, führt aber zu deutlichen zeitlichen und finanziellen Mehrbelastungen der Beschäftigten. Angesichts des von vielen Beschäftigten sehr gut angenommen Landestickets für den öffentlichen Personennahverkehr, ist die angedachte Verlagerung ökologisch eine Katastrophe. Auch die Anhörung im Kulturpolitischen Ausschuss hat deutlich gemacht, dass ein landesweit agierendes Amt, das täglich aus allen Landesteilen angesteuert wird, zentral in Hessen gelegen sein muss.“
Mit dem Digitalpakt-Gesetz stelle sich die Landesregierung einen Freibrief für die Verlagerung der Lehrkräfteakademie ohne weitere Beteiligung des Parlaments aus. Das sei Politik nach Gutsherrenart. Die SPD fordere die Landesregierung auf, bei der Suche nach geeigneten Immobilien auf eine gute öffentliche Anbindung, eine zentrale Lage und die Bedürfnisse der Beschäftigten zu achten. Ansonsten sei die Arbeitsfähigkeit dieser für die Lehrerbildung so wichtigen Einrichtung gefährdet.
„Die Hessische Lehrkräfteakademie ist die zentrale Anlaufstelle und der zentrale Ansprechpartner für die Lehrerbildung in Hessen, die auf Zuarbeit und Austausch mit Expertinnen und Experten im ganzen Land angewiesen ist. Sie hat ihren Sitz nicht ohne Grund bisher in Frankfurt. Die Verlagerung dieser übergeordneten Behörde in die Peripherie ist, bei aller Wertschätzung für die Stärkung des ländlichen Raums, in diesem Fall unangemessen“, sagte Christoph Degen.